Mit erst 37 Jahren weisst Steve Guerdat bereits eine der prestigeträchtigsten Erfolgsbilanzen des Pferdesports auf.
Seine bisher grösste Krönung erhielt der jurassische Springreiter am 8. August 2012, als er anlässlich der Olympischen Spiele von London auf Nino des Buissonnets die Goldmedaille im Einzelspringen gewinnt und Olympiasieger wird, als einziger Reiter mit zwei Null-Fehler-Ritten in den beiden Umgängen. Steve Guerdat realisierte damit seinen grössten Traum. Ein Traum der wahr wurde dank seinem Talent, seinem Fleiss und seiner Geduld.
Ein früh entdecktes Talent
Steve Guerdat ist am 10. Juni 1982 geboren und ist seit Januar 2021 mit der französischen Reiterin Fanny Skalli verheiratet. Als Sohn von Philippe Guerdat, dem berühmten früheren Springreiter und heutigen Chef d’Equipe von Brasilien. Steve begann mit dem Reiten im Alter von 9 Jahren in Glovelier in Kanton Jura im Reitstall von Roger Bourquard. Er pflegt auch heute noch eine enge Beziehung zu seinem ersten Trainer und dessen Sohn Anthony arbeitet seit mehreren Jahren bei Steve.
Dank seinem Talent fällt Steve Guerdat schon sehr früh auf. Er wird rasch ins Schweizer Junioren Team aufgenommen, und geht bei Beat Mändli, der ihn in die auch anderen Facetten eines Lebens als professioneller Reiter einführt, in die reitsportliche Lehre im Hinblick auf eine Turnierkarriere. Zu diesem Zeitpunkt beendet sein Vater Philippe Guerdat seine eigene Karriere, um fortan seinen jüngsten Sohn zu begleiten und zu fördern. Der älterer der beiden Söhne, Yannick, heute Steve’s Manager, reitet ebenfalls, gründet jedoch im Jahr 2001 die Web-Agentur Artionet, die sich heute als Referenz in diesem Bereich im Markt etabliert hat.
Nachdem er 1997 an den Europameisterschaften der Jungen Reiter Bronze gewinnt, wird Steve Guerdat im folgenden Jahr Schweizer Meister bei den Junioren. Zwölf Monate später klettert er auch auf das Podest als Dritter bei den Schweizer Meisterschaften der Elite und sammelt bereits Klassierungen und Siege an verschiedenen CSI. Seine internationale Karriere war damit lanciert.
Der Ruf aus Holland
Am 24. September 2002 erhält Steve Guerdat ein Anruf von Jan Tops. Der Holländer und ehemalige Springreiter, heute berühmter Pferdehändler und Veranstalter von internationalen Concours, bietet ihm an, erster Bereiter in seinem Handelsstall in Valkenswaard (NED) zu werden. Der junge Schweizer Springreiter bleibt dort während insgesamt 41 Monaten. Diese Erfahrung erlaubt es ihm, zwischen 2003 und 2005 an einigen der grossen Championats teilzunehmen, unter anderen auch an den Olympischen Spielen 2004 in Athen (5. mit der Mannschaft), und zwei Medaillen an den Europameisterschaften zu gewinnen (2003 Team-Bronze und 2005 Team-Silber).
Während seiner Zeit in Valkenswaard wird Steve Guerdat auch das jüngste Mitglied der Global Top 20 (12. August 2005) und bestreitet Ende 2008 sein erstes Finale der Top 10. Im Herbst 2012 erreicht er die Spitze und führt erstmals die Weltrangliste an.
Zurück in der Schweiz kann Steve Guerdat, nach einem kurzen Zwischenhalt in den Stallungen von Jürg Notz in Kerzers, fortan auf die Unterstützung von Yves G. Piaget zählen, der ihm die Pferde Jalisca Solier sowie Tresor und Ferrari anvertraut. Einige Monate später gewinnt der spätere Olympiasieger im Dezember 2006 den renommierten Grand Prix am CHI Genf mit Jalisa, die zu seiner treuesten Begleiterin in seiner bisherigen Karriere werden sollte. Ein neues Kapitel beginnt.
Ein eingespieltes Team
Im Jahr 2007 zog Steve Guerdat auf den Rütihof in Herrliberg im Kanton Zürich. Diese herrlichen Stallungen, im Besitz von Urs Schwarzenbach, der fortan sein treuer Mäzen wird, bietet dem Reiter eine privilegierte und optimale Infrastruktur um seinen Sport unter den besten Bedingungen auszuüben. Alles hier ist für das Wohl der Pferde konzipiert.
Der Schweizer Springreiter kann sich auf ein treues Team verlassen, darunter Heidi Mulari, seit mehr als zehn Jahren seine Pferdepflegerin und Stallverantwortliche, oder Emma, seine Groom auf den Turnieren, sowie Armin Gigeli und Werner Oberholzer, die verantwortlich sind für Betrieb und Verwaltung dieses sieben Hektar grossen schönen Anwesens, wo Steve’s Pferde leben.
In seinem Umfeld profitiert Steve Guerdat von den wertvollen Ratschlägen seines Trainers Thomas Fuchs, der ihn an seiner immensen Erfahrung teilhaben lässt und ihn auf den grossen Turnieren begleitet.
Ebenso eng verbunden ist Steve mit seiner Familie, die ebenfalls ein bedeutender Teil seine Karriere sind. Sein Vater Philippe ist nie weit entfernt, sein Bruder Yannick besorgt für ihn das gesamte Management, neben seiner Mutter Christiane, die auch für die Aktualisierung der Website verantwortlich zeichnet.
Zahlreiche Erfolge
Steve ist eine wichtige Stütze des Schweizer Teams und nahm schon an den prestigeträchtigsten Wettkämpfen und Meisterschaften teil. Im Jahr 2007 wird er Dritter im Weltcup Final in Las Vegas mit Tresor. Ein Jahr später gewinnt er an den Olympischen Spielen 2008 in Peking mit dem Schweizer Team Mannschafts-Bronze (9. im Einzelspringen) auf Jalisca Solier. Er wird Mannschafts-Europameister im Jahr 2009, und gewinnt im folgenden Jahr mit seiner wertvollen Stute im Dezember 2010 das Finale der Top 10 Rolex IJRC. Zahlreiche weitere Siege folgen an Grand Prix, darunter bislang drei Major-Siege am CHI Genf (2006, 2013 und 2015) wie auch in Zürich, Lyon, Rotterdam oder Cannes.
Der Auftritt von Nino des Buissonnets
Im Jahr 2011 kreuzen sich die Wege von Steve Guerdat und Nino des Buissonnets. Urs Schwarzenbach beschliesst, Nino zu erwerben und dem Schweizer Springreiter zur Verfügung zu stellen. Rasch findet das Paar zusammen und zeichnet sich in den angesehensten internationalen Wettbewerben und Turnieren wie Lyon, Helsinki oder Stuttgart aus. Am 8. August 2012 erklimmen sie gemeinsam den Olymp und die oberste Stufe des Podiums an den Olympischen Spielen in London und schreiben damit Schweizer und internationale Sport-Geschichte.
Ein Jahr später gewinnt Steve Guerdat, wiederum mit Nino des Buissonnets, den Rolex Grand Prix am CHI Genf, einem Concours, an dem er bisher schon neun grosse Prüfungen gewonnen hat und der einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen einnimmt.
Bekannt für die erfolgreiche Entwicklung der Karrieren seiner Pferde, reitet Steve Guerdat auch bei den weltberühmten Championaten von Aachen und Calgary ein, zwei Turniere, die zusammen mit dem CHI Genf den Rolex Grand Slam of Show Jumping bilden.
Im Jahr 2015 sichert sich der Jurassier den Sieg im Finale des Weltcups in Las Vegas mit Albführen’s Paille de la Roque, einen Titel, den er im darauffolgenden Jahr in Göteborg mit Corbinian erneut gewinnt und zum zweiten Mal auf der obersten Stufe des Podiums steht, nachdem er 2012 und 2013 mit Nino des Buissonnets bereits zweimal Zweiter wurde.
Im Jahr 2016 finden in Rio die Olympischen Spiele statt. Steve geht erneut mit Nino des Buissonnets an den Start, um seinen Titel, den er vier Jahre zuvor in London gewann, zu verteidigen. Und Steve Guerdat figuriert erneut zusammen mit seinem treuen Komplizen unter den Besten im Einzelfinal. Zusammen schaffen sie es, sich für das Stechen zu qualifizieren und enden im Schlussklassement auf dem 4. Rang, nur einen Hauch von einer erneuten Medaille entfernt.e.
Kurz nach seiner Rückkehr aus Brasilien entscheidet Steve Guerdat, dass der Rolex Grand Prix des CHI Genf 2016 der letzte Concours von Nino sein wird. Am 11. Dezember nehmen der Jurassier und sein Selle Français zum letzten Mal gemeinsam an einem internationalen Wettkampf teil und qualifizieren sich für das Stechen (12. Rang im Schlussklassement).
Im Anschluss an diese Grand Slam-Prüfung huldigen 9500 Zuschauer in Genf Nino in einer bewegenden Abschiedszeremonie zu Ehren des Champions. Ein unvergesslicher Moment, der für immer in Erinnerung bleibt.
Paille de la Roque, die Stute, mit der Steve den Welt Cup 2015 gewann, wird ihrerseits ein paar Wochen später beim CSI-W in Zürich aus dem Sport verabschiedet.
Eine grosse Veränderung im 2017
Nach zehn Jahren in Herrliberg in den Stallungen von Urs E. Schwarzenbach, entscheidet sich Steve Anfang 2017 seinen eigenen Betrieb zu erwerben. Er wird fündig im Reitzentrum von Elgg (Kanton Zürich), das bis dahin im Besitz der Schweizer Springreiterlegende Paul Weier ist. Der Schweizer Champion zieht noch im Februar 2017 nach Elgg: "Es war mein Traum, meinen eigenen Stall und Betrieb zu besitzen, und er ist hier wahr geworden. Dieser Ort ist ein Paradies für Pferde."
2017
Wie schon die Jahre zuvor war auch 2017 ein abwechslungsreiches und buntes Jahr, in dem viel Arbeit in Steves neuer Anlage und den Stallungen in Elgg bei Zürich anstand.
Streichen, schreinern, gärtnern - unser Champion hat unzählige Stunden damit verbracht, die Reitanlage in Elgg zu renovieren. Sie ist seither kaum wiederzuerkennen.
Trotz seiner zahllosen "pferdelosen" Einsätze zu Hause hatte Steve ein brillantes Jahr 2017, das in einer weiteren Bronzemedaille für sein Team bei den Europameisterschaften in Göteborg im Sommer gipfelte.
Ein paar Monate zuvor belegte Steve mit Albführen's Bianca den 8. Platz beim Weltcup-Finale in Omaha, bevor er im Laufe der Saison eine Reihe von Spitzenleistungen und -ergebnissen erzielte.
Erwähnen wir nur die Siege im Grossen Preis von San Giovanni in Italien (mit Hannah), Lummen in Belgien (Hannah), Villach in Österreich (Corbinian), Roeser in Luxemburg (Catalina), Dettighofen in Deutschland (Albführen's Happiness), Helsinki in Finnland (Alamo), Stuttgart in Deutschland (Hannah) oder Falsterbo in Schweden (Hannah).
Zusätzlich zu dieser brillanten Saison wurde Corbinian am CSI in Zürich als "Bestes Pferd des Jahres 2016" ausgezeichnet und Steve wurde von der Schweizer Wochenzeitung "Pferdewoche" zum "Mr. Nationenpreis" ernannt, geehrt als Reiter mit den meisten Nullrunden in Nationenpreisen.
Was für eine aussergewöhnliche Saison – und es kommt noch besser.
2018
Während des CSI von Zürich wurde Steve als "Bester Reiter des Jahres 2017" mit 10 Nullrunden in Nationenpreisen ausgezeichnet, was einen Weltrekord darstellt.
Anfang April fand in Paris ein weiteres Weltcup-Finale statt, das mit einem 10. Platz für Steve und Albführen's Bianca endete, wobei er diesen spannende Wettkampf mit einem Sieg im Sonntags-Grand Prix und der einzigen Doppel-Nullrunde krönte.
Dieser schöne Sieg war zumindest etwas Balsam für die Seele von Steve, der zuvor in der zweiten Wertungsprüfung einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen musste, der jede Hoffnung auf den Gesamtsieg zunichtemachte.
Auch im Jahr 2018 konnte Steve eine grosse Anzahl von Grand Prix-Siegen erringen, darunter Busto Arsizio in Italien (mit Ulysse des Forêts), Windsor in Grossbritannien (Albführen's Bianca) und in Anwesenheit Ihrer Majestät Königin Elizabeth II, Top 10 Rolex Finale in Genf (Alamo) und so viele andere Trophäen in diesem herausragenden Jahr.
Nicht zuletzt natürlich die Bronzemedaille im Einzel bei den Weltreiterspielen in Tryon (USA) mit Albführen's Bianca. Die prächtige Stute liebt diese grossen Ereignisse, wie sie auch in diesem Finale wieder zeigte.
2019
Steve begann das Jahr mit einem fulminanten Auftakt, denn zum zweiten Mal in seiner Karriere ist er die Nummer 1 der Welt, und bleibt dabei gleichwohl seiner Linie und den Werten, die ihm wichtig sind, treu. Dazu zählen insbesondere das Horsemanship mit einem sorgfältigem Management seiner Pferde und die umsichtige Auswahl von Wettbewerben und Veranstaltungen.
Während er sich über diese neuerlich höchste Ranglistenposition freuen konnte, erhielt Steve im Januar 2019 beim CSI in Basel auch noch die Auszeichnung "Bester Reiter des Jahres 2018", während Bianca als "Bestes Pferd des Jahres" geehrt wurde.
In dieser Zeit sind neue Cracks zum Team und Stall von Steve gestossen (Venard de Cerisy, Albführen's Maddox, Victorio des Frotards, alles hoffnungsvolle Versprechen für die nahe Zukunft). Und auch der Heimatstall in Elgg in der Nähe von Zürich erstrahlt und glänzt, sogar ein neuer Sandplatz ist für 2020 geplant.
Nach einigen Vorbereitungswettbewerben zu Beginn des Jahres triumphiert Steve Anfang April in Göteborg, indem er mit Alamo seinen dritten Weltcup-Final gewinnt. Ein historischer Moment, denn er realisiert dieses Triple mit drei verschiedenen Pferden, und zudem jedes Mal mit der gleichen Fulminanz. Das phänomenale Publikum in der Scandinavium-Halle honoriert ihn entsprechend mit stehenden Ovationen.
Eine grosse Premiere erwartet Steve dann Anfang Juni, als er für mehr als einen Monat nach Kanada reiste, um am prestigeträchtigen Sommerturnier in Spruce Meadows teilzunehmen, begleitet von sechs seiner Pferde. Mit der Armbinde der Nummer 1 der Welt glänzt er auf fast jedem Parcours und gewinnt den Rolex Grand Prix mit Venard du Cerisy, der sein Umfeld immer wieder in Erstaunen versetzt.
Falsterbo, Aachen, Dublin, Dinard, die Turnierwochenenden folgen Schlag auf Schlag, und Steve bestätigt dabei seine Weltranglistenposition Nr. 1 laufend mit Spitzenleistungen.
Einziger Wermutstropfen war die Europameisterschaft in Rotterdam, die ohne grossen Exploit endete. Dafür entschädigte jedoch wenigstens der grossen Sieg von Steves Freund Martin Fuchs und seinem unvergleichlichen Clooney.
Mit Wehmut und Bedauern musste dann Anfang September der Rücktritt aus dem Sport von Corbinian, einem treuen und so erfolgreichen Begleiter, bekannt gegeben werden. Er geniesst seither seinen Ruhestand in seinem Zuhause im schönen Tessin im Süden der Schweiz bei seinen Besitzern Sabrina und Gianluca.
Ende September erfolgt in Gorla Minore der erste Grand Prix Sieg für Albführen's Maddox, ein echter Crack, der nicht nur sehr gut springt, sondern auch gut aussieht. Und Ende desselben Monats folgt auch noch ein weiterer Sieg für Alamo im Grand Prix von Waregem in Belgien.
Am Ende eines jeden Jahres ehrt die renommierte Reitsportzeitschrift "L'Année Equestre" die Besten in jeder Disziplin. Für das Springreiten ist es Steve, der diese grosse Auszeichnung erhält, die jeweils von der Presse, den Reitern sowie von ausgewählten Persönlichkeiten der Reitsportwelt vergeben wird.
Ein weiteres Jahr voller Superlative, und als Höhepunkt auch noch 12 Monate in Folge als Welt Nr. 1.
2020
Das Jahr 2020 begann mit einem Paukenschlag für Steve, der mit Victorio des Frotards die beiden Grossen Preise des CSI-W in Basel und zum ersten Mal an diesem Turnier gewann.
Am 1. Januar 2020 musste Steve seinen Platz an der Spitze der Weltrangliste seinem Kumpel Martin Fuchs überlassen, allerdings nur für einen Monat, bevor er ihn im Februar und für den Rest des Jahres zurückeroberte.
Einen Monat später glänzt Victorio erneut, indem er den Weltcup in Bordeaux gewinnt, eine der schönen Trophäen, die in Steves Palmares noch fehlten.
Der Rest der Saison ist geprägt von einer Reihe von Absagen als Folge der unsäglichen Covid-19-Pandemie.
Dies bedeutete plötzlich keine Wettkämpfe, keine Reisen mehr, und die Erkenntnis, dass das Leben sich sehr schnell ändern und einem vor Augen führen kann, dass es manchmal auch noch andere Prioritäten gibt.
Einige beherzte Turnierorganisatoren hatten dennoch den Mut, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen, namentlich diejenigen aus Saint-Tropez-Grimaud, die mehrere Wochen lang Springturniere organisierten, notabene die einzigen überhaupt, die während dieser Sommerperiode stattfanden.
Alle grossen Veranstaltungen der Saison wurden abgesagt, trotz des guten Willens der Organisatoren, die angesichts dieser Gesundheitskatastrophe, deren Ausgang leider noch nicht abschätzbar ist, völlig hilflos waren.
In diesem ausserordentlich besonderen Jahr und zudem mit so wenigen Prüfungen gewann Steve dennoch acht Grand Prix mit Victorio des Frotards, Ulysse des Forêts und Uranie de Belcour.
Für all seine Erfolge in einem Vergleich über die letzten 10 Jahre wurde Steve von Alban Poudret, dem Herausgeber des berühmten Pferdemagazins "Cavalier Romand" und ein sehr kompetenter Reitsportjournalist, als "Reiter des Jahrzehnts" ausgezeichnet.
Im Sommer zieht Alain Jufer, ein langjähriger Freund von Steve, der sich Anfang Februar dieses Jahres selbständig gemacht hat, in den Stall von Steve Guerdat in Elgg, mit dem Ziel, einen eigenen Stall zu haben und mit seinem Freund Steve zusammen einen Pferdehandel aufzubauen und Reitschüler auszubilden.
Das Ende des Jahres gilt der Vorbereitung auf 2021, und wenn alles gut geht, können grosse Turniere wie La Baule, St. Gallen, Rom und viele andere, wie auch die Grand Slam Events in s'Hertogenbosch, Aachen, Spruce Meadows und Genf hoffentlich wieder stattfinden.
Auch bleibt die Hoffnung, dass die Olympischen Spiele in Tokio sowie die Europameisterschaften in Riesenbeck wie geplant stattfinden können, vor allem aber, dass die ganze Welt wieder etwas Normalität zurückgewinnen kann.
Am 1. Januar 2021 wird Steve Guerdat im 25. Monat die Armbinde des Weltranglistenersten tragen.
2021
Das Jahr 2021 sollte mit dem CSI 5* in Basel (SUI) beginnen, aber wegen der Covid-19-Pandemie konnte das Turnier nicht durchgeführt werden.
Steve begann seine Saison in der Folge im sonnigen Spanien und nahm dabei 15 Pferde mit, um an den CSI in Oliva (ESP) und Vejer de la Frontera (ESP) teilzunehmen.
Es resultierten mehrere Siege und zahlreiche Platzierungen bei diesen CSI 3* mit Pferden, die sich noch im Aufbau befinden, jedoch bereits gut in Form für diese Springprüfungen im Frühling.
Leider hat auch noch ein weiteres Virus, diesmal das Pferdevirus mit dem Namen HVE-1, das für Pferde sehr gefährlich ist, dazu geführt, dass im Frühling alle Wettbewerbe sechs Wochen lang unterbrochen waren.
2021 Die Schweiz wird Europameister in Riesenbeck mit Steve und Albführen's Maddox.
Anfang April freuten sich Steve und Fanny über die Geburt ihrer Tochter Ella, die neue Prinzessin von Elgg, die natürlich die ganze Familie glücklich macht - herzlich willkommen, Ella!
Im Mai ging es dann endlich wieder richtig los mit dem CSI 5* in Grimaud (FRA) und einem fantastischen Sieg im Grossen Preis für Steve und Venard de Cerisy.
Wie schon im Jahr 2020 organisierte das Hubside Jumping in Grimaud-Saint-Tropez (FRA) für die Reiter, die wochenlang eine Zwangspause einlegen mussten, erneut viele schöne Springprüfungen, sei es auf 2-, 3-, 4- oder 5-Sterne-Niveau.
Steve gewann den CSI 4*-Grand Prix von Gorla Minore (ITA) mit einer neuen Stute namens Uranie de Belcour, die kurz darauf verkauft wurde.
Der Juni war ein trauriger Monat, in dem Steve seine beste Begleiterin seit vielen Jahren verlor: Königin Bianca starb an einem Tumor, was ihre vielen Fans und Bewunderer sehr traurig machte. Steve liebt zwar alle seine Pferde, aber jeder weiss, dass Bianca einen besonderen Platz in seinem Herzen hatte und dass kein anderes Pferd sie jemals ersetzen kann.
Steve verabschiedete sich von Bianca mit einer grossen Hommage an sie, und brachte damit die Trauer aller Beteiligten zum Ausdruck. Bye bye liebe Bianca, wir werden dich nie vergessen.
Bianca war also nicht mehr da, zudem wurde Alamo verkauft - es schien, als ob dieses Jahr nicht ganz ideal verlief. Und dennoch war Zuversicht angesagt!
Auf dem Podium mit Venard im Grossen Preis von Windsor (GBR) und einen Sieg mit Victorio in einem 5*-Grand Prix in Grimaud (FRA). Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio (JPN) – zwar nicht ganz so erfolgreich wie erhofft, aber am Ende mit einem 5. Platz im Mannschaftswettbewerb. Das beste zum Schluss: Die Schweiz wurde in Riesenbeck (GER) Europameister im Team mit Steve und Albführen's Maddox auf dem Höhepunkt ihrer Form.
Die zweite schöne Überraschung war der fabelhafte Sieg Mitte September für Steve und Venard de Cerisy im Grand Prix Rolex von Spruce Meadows (CAN), ein Sieg, von dem Steve schon als Kind geträumt hatte und der nach seinen Rückschlägen im Sommer genau zum richtigen Zeitpunkt kam.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 gab Steve nach mehr als zwei Jahren ununterbrochener Führung seine Armbinde als Nummer 1 der Welt ab - was für eine Konstanz!
Nach einer erfolgreichen Saison mit vielen Höhen und Tiefen, wie sie jeder Reiter kennt, blieb noch der CSI Genf (SUI), der für einmal nicht so gut für unseren Lieblingschampion lief, aber wie schon das Sprichwort sagt: Morgen wird es wieder besser gehen.
Und so endet ein Jahr voller Emotionen und geht der Blick bereits Richtung 2022.